Heute stellen wir euch Sarah in unserer Serie „Das sind wir – GründerMütter“ vor. Im Rahmen dieser Serie lassen wir immer wieder spannende Unternehmerinnen aus unserem Netzwerk zu Wort kommen und entlocken ihnen Tipps und Tricks für euch.
Unsere heutige Interviewpartnerin ist Sarah Sorhagen, Gründerin von FemPowerMentoring. Sarah hat sich in ihrer Elternzeit nebenberuflich selbstständig gemacht. Bei FemPowerMentoring bringt sie weibliche Mentees mit exklusiven Mentoren aus den unterschiedlichsten Branchen zusammen.
Hallo liebe Sarah, erzähle gerne einmal von dir. Wer bist du und was machst du?
Bevor ich Mutter wurde, habe ich über 12 Jahre bei einer großen deutschen Bank, zuletzt als Führungskraft, gearbeitet. Nach der Geburt meines ersten Sohnes habe ich die Elternzeit genutzt, um in eine andere Branche reinzuschnuppern.
Denn, was die wenigsten wissen ist, dass man während der Elternzeit, die Möglichkeit hat eine Nebentätigkeit anzunehmen und sich somit beruflich einmal ganz neu ausprobieren kann.
So bin ich als Unternehmensberaterin in einer mittelständischen Steuerkanzlei gelandet.
Neben Zeit mit der Familie verbringe ich meine Me-Time am liebsten mit Lesen und Hula Hoop – gerne auch am Strand von Sylt.
Ich bin 35 Jahre, verheiratet und habe zwei Söhne im Alter von fast 4 und 2 Jahren.
Du hast aus deiner Tätigkeit als Unternehmensberaterin heraus nebenberuflich gegründet und bist selber Mama. Wie ist es dazu gekommen? Wie organisierst du dich aktuell?
Die Idee von FemPowerMentoring kam mir im Herbst 2020.
Es folgten Überlegungen, erste Konzepte und Gespräche. Im Sommer 2021 entschied ich mich ein kostenloses Probejahr anzubieten, um das Konzept zunächst zu testen und für mich Klarheit zu gewinnen. Die Resonanz war so positiv, dass im Mai 2022 das Programm offiziell startet.
Ich habe meinen Arbeitgeber ziemlich schnell über meine Idee informiert und diesen somit gedanklich ins Boot geholt.
Während der Gründungsphase habe ich meine Stunden in der Unternehmensberatung auf zwei Tage die Woche reduziert, um mich den Rest der Woche um den Aufbau von FemPowerMentoring zu konzentrieren.
Denn die Zeit mit meinen Jungs soll bei alledem natürlich auch nicht zu kurz kommen.
Welche drei Tipps würdest du Frauen mitgeben, die sich aus dem Job heraus selbstständig machen möchten?
1. Bezieht nach Möglichkeit euren aktuellen Arbeitgeber frühzeitig in eure Ideen und Überlegungen mit ein und kommuniziert offen.
2. Start before it’s perfect
3. Achtet auf eure eigenen Ressourcen und nehmt euch zwischendurch bewusst Auszeiten auch für euch selbst.
Was waren deine Motive für die Gründung bzw. deine Selbstständigkeit?
2016 habe ich als Mentee selbst an einem Mentoringprogramm für den weiblichen Führungskräftenachwuchs in einem großen Konzern teilnehmen dürfen. Große Konzerne haben immer eigene Mentoringprogramme und mit viel Glück darfst du im Laufe deines Berufslebens an einem solchen teilnehmen.
Das Programm hat mich nachhaltig geprägt.
Frauen, die sich unabhängig von ihrem aktuellen Arbeiter weiterentwickeln wollen oder in kleinen und mittelständischen Unternehmen arbeiten, die aufgrund ihrer Größe selbst kein Mentoringprogramm anbieten können, haben große Schwierigkeiten an einen Mentor/ eine Mentorin zu kommen, der sie in ihrer beruflichen Entwicklung begleitet.
Heute finde ich für Frauen ihren passenden Mentor, der sie ein Stück ihres Weges begleitet. Meine Vision ist es Frauen auf ihrem beruflichen Weg zu bestärken, zu fördern und zu vernetzen.

Was ist der Unterschied zwischen Mentoring und Coaching?
Ein Mentor oder weiblich eine Mentorin ist ein Sparringspartner, der bereit ist, sein implizites Wissen, seine Erfahrungen und manchmal sein Netzwerk mit einer lernbereiten Person, der Mentee, zu teilen.
Beim Mentoring geht es primär um die persönliche Erfahrung und das Teilhaben an implizitem Wissen, welches vom Mentor an seine Mentee weitergegeben wird.
Oftmals hatte der Mentor/ die Mentorin eine ähnliche berufliche Situation oder kommt aus der gleichen Branche wie die Mentee, so dass die Mentee durch die Weitergabe der persönlichen Erfahrung des Mentors gestärkt wird.
Ein Coach bringt dich im Gegensatz dazu mit seinem breiten Wissen zu unterschiedlichen Methoden und mit gezielten Fragestellungen eigene Lösungswege zu entdecken und regt dich dazu an neue Perspektiven zu sehen.
Im Netzwerk von FemPowerMentoring sind auch einige Coaches als Mentoren dabei, die eine explizite Ausbildung auf ihrem Gebiet haben.

Mittlerweile liest man immer häufiger von Mentoring. Was glaubst du macht ein Mentoring aus und unterscheidet dein Mentoring Programm von anderen?
Ja das stimmt, Mentoring hört man mittlerweile immer häufiger.
Das A & O eines guten Mentorings ist aus meiner Sicht die Beziehung zwischen Mentee und Mentor/ Mentorin.
Die Mentee wird im 1:1 von ihrem Mentor über ein Jahr lang monatlich begleitet und lernt von dessen Erfahrungen.
Da muss die Chemie zwischen den beiden einfach stimmen. Daher lege ich großen Wert auf das persönliche und handverlesene Matching.
Mir ist es wichtig, die Menschen nicht nur auf einen Fragebogen zu reduzieren und das Matching einem softwarebasierten Algorithmus zu überlassen. Ich lerne sowohl Mentees als auch Mentoren in einem persönlichen Videocall kennen um ihre Ziele, Wünsche und Intentionen zu verstehen und sie dann gezielt zu matchen.
Jede Mentee erhält nach ihrer Anmeldung und einem Kennenlerngespräch drei potenzielle Mentoren vorgeschlagen aus denen sie auswählen kann.
Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf dem Thema Netzwerk und persönlicher Weiterentwicklung. In mehreren Veranstaltungen treffen sich alle Mentees und Mentoren von FemPowerMentoring um zu netzwerken und sichtbar zu werden.
Was sind die größten Herausforderung deiner Mentees?
Die Mentees sind Frauen im Alter zwischen 20 und 45 Jahren auf der Suche nach beruflicher Begleitung, Orientierung oder gar einer neuen beruflichen Herausforderung.
Sie können Studentinnen, Young Professionals, Mütter in Elternzeit, Angestellte jeglicher Art, Selbstständige, Gründerinnen, Führungskräfte oder Unternehmerinnen sein.
Sowohl die Mentees als auch die Mentoren sind auf keine Branche oder Position begrenzt
– hier ist für jede Mentee, egal ob angestellt oder selbständig, ob als Fach- oder Führungskraft, in Elternzeit oder in Gründung, die passende Mentorin oder der passende Mentor dabei.
Du bist ein relativ neues Mitglied der GründerMütter. Was bedeutet Netzwerken für dich? Was hat dich dazu bewogen Mitglied zu werden?
Ich bin Netzwerkerin durch und durch. Ich liebe es neue Menschen kennenzulernen und sie untereinander zu vernetzen. So habe ich Sandra Hartmann* und Ilona Mock* kennengelernt, die als Mentee und Mentorin bei FemPowerMentoring mitmachen und mich auf die GründerMütter aufmerksam gemacht haben.
Was ist dein Lieblingsbuch, Geschichte, Zitat oder Motto?
Lieblingsbuch – Schön, dass es dich gibt von Laura Malina Seiler
Vielen Dank für das schöne Gespräch mit dir, liebe Sarah.
Links zu Sarahs Webseite und ihren Social Media Kanälen:
Ihr Angebot findest du hier.
* Sandra und Ilona sind auch GründerMütter my+ Mitglieder. Danke für eure Empfehlung 🙂
Sarah ist Mitglied des GründerMütter my+ Membership Programms. Dieses ermöglicht den Mitgliedern sich im Rahmen eines Portraits der Community vorzustellen.
Du möchtest Impulse bekommen und dich mit Gleichgesinnten austauschen?
Komme in unsere GründerMütter Facebookgruppe oder melde dich für unseren Newsletter an.