Es ist nie zu spät, etwas Neues anzufangen
Gastbeitrag von Ellen Lutum
Bin ich wirklich glücklich in meinem Job? Oder will ich eigentlich etwas ganz Anderes? Eine berufliche Veränderung? Manchmal ist es gar nicht so einfach, auf den Ruf des Herzens zu hören. Sich beruflich zu verändern, etwas Neues zu starten, ein eigenes Business anzufangen und das vertraute Terrain zu verlassen, erfordert Mut und Selbstvertrauen. Woher weiß man, dass es Zeit ist, für die eigenen Träume loszugehen? Wie beseitigt man die eigenen Zweifel und inneren Kritikern aus „zu spät, zu unsicher, zu unrealistisch“?
Das weiß Bestseller-Autorin und Coachin Ellen Lutum. Ellen arbeitete jahrelang als Palliativschwester, bis sie für sich erkannte: „Ich will noch mal etwas anderes erleben.“ Sie schloss eine Ausbildung zur Coachin ab und macht heute anderen Frauen Mut, sich zu verändern. Das ist aber noch nicht alles: 2023 gründete Ellen zudem ihren eigenen Verlag.
Hier erzählt uns Ellen ihre Geschichte und gibt 7 Tipps für mehr Selbstvertrauen, damit auch dein selbstbestimmtes Leben gelingt.
Ellen: Ich habe früher als Krankenschwester auf einer Palliativstation gearbeitet. Eine emotional belastende Umgebung, in der man viel über Menschen lernt. Der Tod ist dort zu jeder Zeit omnipräsent, weshalb man dazu gezwungen ist, sich mit der eigenen Sterblichkeit auseinanderzusetzen.
„Eine Sache, die ich dort immer wieder von Patienten gehört habe, war, dass sie nichts bereuten, außer den Dingen, die sie nicht getan haben.“
Wieso tun so viele Menschen ihr ganzes Leben lang nicht das, wozu sie sich eigentlich berufen fühlen? Warum leben sie nur mit angezogener Handbremse, anstatt für ihre Träume loszugehen? Vielleicht ist es Gewohnheit, vielleicht ist es Unachtsamkeit, dass wir so oft so verschwenderisch mit der eigenen Zeit umgehen. Viel zu oft werden wichtige Lebensentscheidungen auf morgen vertagt, und wir leben in dem Glauben, es sei normal, dass sich alles ein wenig schwerfällig anfühlt… dass der Job nur mittelmäßig Spaß macht, dass wir abends genervt nach Hause kommen und wir auf das Wochenende hinfiebern. Die anderen machen es ja schließlich auch so, oder?
Ergänzender Buchtipp: 5 Dinge, die Sterbende am meisten bereuen von Bronnie Ware (Anmerkung von GründerMütter)
So gelingt deine berufliche Veränderung:
1. Selbstreflexion „Was will ich tun?“
Am Anfang einer Veränderung steht immer die Selbstreflexion. Wo stehst du im Leben, wo willst du hin? Wofür im Leben stehst du? Tust du wirklich das, was du tun willst?
Wenn du dir diese Fragen ganz ehrlich beantwortest, weißt du, ob es Zeit für eine berufliche Veränderung ist. Bei mir führten diese Fragen zu dem Entschluss, mich beruflich zu verändern und ich begann eine Ausbildung zur psychotherapeutischen Heilpraktikerin.
(Anmerkung von GründerMütter: Wie einfach ist für dich die Selbstreflexion? Weißt du, was du tun wirklich willst? Lass uns in den Kommentaren gerne deine Antwort da!)
2. Kenne deine Gegner – und entkräfte sie
„Ach das machen doch schon so viele.“, „Aber du hast doch einen sicheren Job…“. Als ich mich dazu entschloss, als psychotherapeutischen Heilpraktikerin zu arbeiten, gab es schon jede Menge Menschen, die in diesem Beruf arbeiteten – so gesehen also einen „Vorsprung hatten“, und noch dazu ganz hervorragende Arbeit leisteten!
Aber wenn wir uns von solchen Gedanken aufhalten lassen, würden wir nie etwas Neues wagen und immer im Alten bleiben. Kenne deine inneren Stimmen – die Stimmen der Angst, Zweifel und Bequemlichkeit, und entkräfte sie. Wie realistisch sind deine Zweifel? Stell dir vor, ein Freund würde dir von seinen Plänen erzählen. Würdest du genauso kritisch darauf gucken? Nein? Dann sei auch mit dir nicht so hart!
3. Zu alt gibt es nicht!
Viele Menschen glauben, dass es ab einem gewissen Alter zu spät ist, etwas Neues anzufangen. Das ist ein Mythos. Ich war 40 Jahre alt (wie übrigens der Großteil der Gründer*innen in Deutschland) und Mutter, als ich meinen eigenen Verlag gründete. Die Erfahrung und das Wissen, die du in anderen Berufen und im Laufe des Lebens sammelst, sind wertvolle Ressourcen, die du in deine Projekte einbringen kannst. Alter ist keine Hürde, sondern ein Vorteil. Es ist nie zu spät für eine berufliche Veränderung.
4. Kleine Schritte machen den Unterschied
Eine (große) berufliche Veränderung kann zu Beginn einschüchternd wirken und dadurch lähmen. Deshalb ist es wichtig, in kleinen Schritten vorzugehen. Setze dir erreichbare Zwischenziele und feiere deine Erfolge, egal wie klein sie erscheinen mögen. So bleibst du motiviert und kannst den Fortschritt sehen. Wenn du vorhast, den Mount Everest zu besteigen, gehst du ja auch nicht direkt auf den Gipfel.
5. Netzwerk aufbauen und nutzen
Keiner muss den Weg allein gehen. Suche dir Unterstützung und tausche dich mit Gleichgesinnten wie bei GründerMütter aus. Ein starkes Netzwerk kann dir nicht nur emotionalen Rückhalt geben, sondern auch ganz praktische, konkrete Hilfe und wertvolle Ratschläge bieten. Ich umgebe mich viel mit Freunden und Bekannten, die mich ermutigen und inspirieren, dazu ist mein Ehemann die größte Stütze. Und wo wir schon beim Netzwerk sind: jeder kennt sie, diese Menschen, die alles negativ sehen, die auf Pläne grundsätzlich eher mit einem „Oh, das klingt ganz schön anstrengend!“ oder mit einem „Bist du dir sicher?“ antworten, statt mit einem „Toll, was du vorhast!“ oder „Let‘s go!“. Es mag radikal klingen, aber es kann Wunder bewirken, solche Menschen von sich fernzuhalten.
6. Es gibt keine „Fehler“
Es ist unvermeidlich, dass du auf deinem Weg Dinge erlebst, die nicht so gut laufen und die dir wie ein „Fehler“ erscheinen. Lass dich nicht entmutigen, denn „Fehler“ gibt es nicht. Anstatt dich davon entmutigen zu lassen, sieh die Dinge, die nicht gut geklappt haben, als wertvolle Lernchancen. Jeder vermeintliche Fehler bringt dich einen Schritt näher zu deinem Ziel, weil du daraus lernst und wächst. Gehe deine berufliche Veränderung.
7. Sei dein eigener Coach
Alle Ratschläge und Tipps von anderen Menschen helfen nicht, wenn du dich nicht selbst bewegst. Auch wenn es manchmal bequemer sein mag, nicht für seine Träume loszugehen, bleib motiviert und glaub an dich. Erinnere dich, warum du deinen Weg eingeschlagen hast. Visualisiere deine Ziele, feiere deine Erfolge und bleib positiv. Dein Mindset ist entscheidend für deinen Erfolg.
Es ist nie zu spät, etwas Neues anzufangen. Wenn du deinem Herzen folgst und mutig genug bist, den ersten Schritt zu machen, kannst du Großartiges erreichen. Lass dich nicht von Zweifeln oder Ängsten aufhalten und suche nach Lösungen, nicht nach Hindernissen und Gegenargumenten.
Über Ellen Lutum
Ellen Lutum ist Coachin, Bestseller-Autorin und Mutter. Als Expertin für bedingungslose Selbstliebe begleitet sie Frauen dabei, ihre Selbstliebe wiederzuentdecken, aufzuleben und neue Wege zu gehen.
Ihr Buch „Sei die Liebe deines Lebens“ wurde tausendfach verkauft, der gleichnamige Podcast inspiriert jeden Monat 100.000de Frauen dazu, sich endlich aus dem sich selbst geschaffenen Hamsterrad zu befreien.
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