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5 wirkungsvolle Coaching-Tools, für eine starke Verbindung zu dir selbst, die du sofort anwenden kannst

Gastbeitrag von Denise Yahrling

Kennst du das Gefühl im Alltag zu funktionieren und alles hinzubekommen, aber den Kontakt zu dir selbst manchmal dabei zu verlieren? Zwischen Terminen, To-Do-Listen und den Bedürfnissen anderer vergessen wir manchmal, was wir selbst brauchen und wer wir eigentlich sind. Besonders als Mutter mit einem Business kann es sehr schwer fallen, die Verbindung zum eigenen Selbst beizubehalten oder überhaupt erst (wieder) zu finden!

Die gute Nachricht vorweg: Wir müssen nicht gleich unser ganzes Leben umkrempeln, um unsere Selbstverbindung zu stärken – oftmals sind es die kleinen, kraftvollen Praktiken im Alltag, die den größten Unterschied machen. In diesem Beitrag stelle ich dir 5 Coaching-Tools vor, die ich selbst über die Jahre in meinem Alltag etabliert habe und bis heute nutze. Diese Praktiken helfen mir dabei, die Verbindung zu mir selbst (wieder) herzustellen oder zu bewahren – auch in turbulenten Zeiten.

Diese 5 Coaching-Tools sind keine „klassischen“ Coaching-Techniken aus dem Lehrbuch, sondern gelebte Erfahrungen, die sich in meinem Leben bewährt haben. Sie sind Einladungen zum Experimentieren – wähle daher das aus, was sich für dich stimmig anfühlt und passe ganz nach deinen Bedürfnissen an.

Coaching-Tool 1: Die Weisheit deines zukünftigen Ichs anzapfen

Stell dir vor, du könntest dein 80-jähriges Ich um Rat fragen. Was würde dir diese weise Version von dir raten? Diese kraftvolle Übung hilft dir, aus dem Hamsterrad des Alltags herauszutreten und eine neue Perspektive zu gewinnen.

Coaching-Tool 1

So funktioniert’s:

Nimm dir 10-15 Minuten Zeit und schreibe dir aus der Perspektive deines alten, weisen Ichs einen Brief. Vielleicht bist du 70, 80 oder 100 Jahre alt. Stelle dir vor, wie du zu jener Zeit lebst, was dir so wichtig ist, mit welchem Gefühl du auf dein Leben zurückblickst… Aus dieser Perspektive heraus beantworte dann – mit ganz viel Liebe und Mitgefühl – eine Frage, die dich gerade beschäftigt oder betrachte eine aktuelle Herausforderung.

Dieses Tool hat mir schon so viele Male geholfen, meine innere Weisheit anzuzapfen. Sie hilft dabei, wahre Wünsche und Träume klarer zu erkennen und schafft eine positive Vision, auf die man hinarbeiten kann. Außerdem macht sie deutlich, was wirklich wichtig ist im Leben und schafft mehr Klarheit. Immer wieder erlebe ich, wie überraschend logisch die Antworten, die ich erhalte, sind.

Die Übung kannst du übrigens auch wunderbar in Form einer Meditation machen. Und zwar, indem du dir ein paar ruhige Minuten verschaffst, die Augen schließt, dich mittels deiner Atmung zentrierst und dir dann bildlich vorstellst, wie du deinem alten, weisen Ich begegnest. Stelle dir das Gespräch vor, das du mit ihr führen würdest und lasse dich überraschen, was sich zeigt.

Coaching-Tool 2: Expressives Schreiben – den Geist leeren, Raum schaffen

Unser Kopf ist oft voller Gedanken, Sorgen und unerledigter To-Dos. Expressives Schreiben ist wie ein Reset-Knopf für deinen Geist – es schafft Raum für Klarheit und Intuition.

Coaching-Tool 2

Die klassische Variante – die Morgenseiten:

Diese Technik stammt aus Julia Camerons Buch „The Artist’s Way“ und wird auch „Morning Pages“ genannt. Nimm dir jeden Morgen (oder wann es passt – mit Kind klappt‘s abends für mich besser) 15-20 Minuten Zeit und schreibe drei DinA4-Seiten voll. Ohne zu zensieren, ohne nachzudenken, ohne den Stift lang abzusetzen. Lass einfach fließen, was sich zeigen will. Es geht nicht darum, etwas „Gutes“ zu schreiben (außer dir braucht diese Seiten nie jemand zu lesen), sondern darum, deinen Kopf freizukriegen. Wenn dir nichts einfällt, schreibe einfach immer wieder „Mir fällt nichts ein, was ich schreiben kann…“.

Ursprünglich als Kreativitätstool entwickelt, entfalten die Morgenseiten für mich ihre wahre Kraft in Bezug auf das persönliche Wachstum und die Selbstreflexion. Sie werden zu einem Dialog mit dir selbst an einem Ort, an dem du ungefiltert du sein kannst.

Die zeitfreundliche Alternative:

Als Mutter fühle ich sehr, wie anspruchsvoll diese Aufgabe erscheint, wenn man einen vollen Alltag hat. Daher mein Tipp: Fange klein an. Stelle dir einen Timer auf 7 Minuten und schreibe in der Zeit so viel, wie du kannst. Oder schreibe erstmal nur eine Seite voll. Auch das kann bereits transformierend wirken.

Für mich hat das expressive Schreiben etwas sehr heilsames. Es ist eine Art, das was im Innern vorgeht, nach Außen zu tragen. Das expressive Schreiben ist etwas, das mich durch die schwierigste Zeit meiner Mutterschaft sowie andere herausfordernde Lebensphasen getragen hat und das mir immer wieder hilft, mehr bei mir anzukommen.

Coaching-Tool 3: „Der nächste Gedanke“ – Das Gedankenkarussell verlangsamen

„Was wird wohl mein nächster Gedanke sein?“ Diese einfache Frage nutze ich gern, wenn ich merke, dass meine Gedanken rasen und ich im Geist nicht zur Ruhe komme. Sie unterbricht den automatischen Gedankenstrom für eine kurze Zeit und schafft Momente der Stille – eine Wohltat für die Psyche.

So wendest du die Übung an:

Stelle dir innerlich diese Frage – beim Autofahren, in der Warteschlange oder beim Einschlafen – ganz offen und neugierig. Du wirst feststellen, dass in dem Moment, in dem du auf den nächsten Gedanken wartest und deinen Fokus bewusst auf ihn richtest, eine kleine Pause entsteht. Nimm diese Pause wahr – sie ist ein Geschenk. Ein Moment der Bewusstheit und Ruhe inmitten des trubeligen Alltags.

Coaching-Tool 4: Dein Check-In für mehr Selbstverbindung

Diese kleine Übung, die nicht mehr als eine Minute unserer Zeit bedarf, hat es in sich. Es geht um eine kleine Geste – etwas, das uns im Alltag hilft, besonders in stressigen Momenten, wieder bei uns selbst einzuchecken.

Ich mache gern Folgendes:

Lege deine Hand auf dein Herz und atme 5 Mal entspannt und bewusst ein und aus. Es ist so simpel. Am besten atmest du ca. 4 Sekunden ein und 6 Sekunden aus. Länger aus- als einzuatmen hilft dem Nervensystem dabei, zur Ruhe zu kommen.

Diese kleinen Check-Ins helfen mir unheimlich, regelmäßig zu mir nach Hause zu kommen. Auch morgens zum Ankommen im Tag und abends vor dem Schlafengehen perfekt.

Coaching-Tool 5: Freie Zeitfenster zum intuitiven Leben schaffen

Bevor ich Mama wurde, habe ich mir regelmäßig ganze Tage eingeräumt, an denen ich bewusst meine To-Do-Liste zur Seite geräumt und mich komplett offen und ohne Pläne auf den Tag eingelassen habe. Als Mutter ist das kaum umsetzbar, aber trotzdem führe ich regelmäßig Zeitfenster ein, wo ich genau das tue, z.B. 2 Stunden an einem Sonntag. Es sind kleine Inseln der Freiheit, sozusagen.

Coaching-Tool 3

Das Konzept:

Plane ein Zeitfenster ein, schreibe dir ein paar Ideen für deine freie Zeit auf und gehe dann mit dem Flow. Vielleicht liest du ein Buch, gehst spazieren, malst, hörst Musik oder machst einfach gar nichts – oder schläfst ein bisschen! Der Schlüssel liegt darin, in dieser Zeit ganz intuitiv zu schauen, welche Impulse aus dir heraus kommen. Das machst du von Aktivität zu Aktivität – oder du bleibst gleich beim völligen Nichtstun.

Hinterher kannst du reflektieren: Wobei habe ich mich am meisten „im Flow“ gefühlt? Was schenkt mir neue Energie und Freude? Ein wichtiges Learning, die dich dir selbst näher bringt.


Du kannst nicht genug von Coaching-Tools bekommen?

Weitere Tipps findest du auch im Artikel: So nutzt du deine Weiblichkeit für mehr Energie & Fokus in der Selbstständigkeit. (Anmerkung GründerMütter)


Coaching im Alltag leben

„Coaching“ ist ein Begriff, der für verschiedene Menschen verschiedene Dinge bedeuten kann. Als Life-Coach bedeutet es für mich: Raum geben, Dasein, Präsenz, echtes und waches Zuhören, Hingabe, Vertrauen.

Diese Haltung versuche ich auch in meinem Alltag zu leben. Zusammen mit den Menschen, die mich umgeben, aber auch mit mir selbst. Tagtäglich übe ich mich darin, Mitgefühl mit mir zu haben, zu beobachten, was in mir vorgeht und erstmal bei mir zu schauen, wenn mich etwas oder jemand aufregt. Ich frage mich regelmäßig: „Was macht das gerade mit mir? Und was kann ich daraus lernen?“ Als Mutter bedeutet das für mich auch, mir bewusst darüber zu werden, wie ich ticke, welche Prägungen ich habe und wie ich mit meinem Kind bin bzw. sein möchte. Es ist ein liebevoller Prozess der Selbsterkenntnis, der nicht nur uns selbst, sondern
auch unserer Familie zugutekommt.

Dein Weg zurück zu dir

Jedes dieser Coaching-Tools ist ein Baustein auf dem Weg zurück zu dir selbst. Du musst nicht alle gleichzeitig anwenden – wähle das aus, was dich anspricht, und experimentiere damit. Manche werden sofort wirken, andere brauchen Zeit.

In jedem Fall kommst du dir selbst mit diesen Coaching-Tools ein Stück näher. Und je verbundener wir sind mit unserem wahren Selbst, desto erfüllter sind wir. Das zeigt sich auf nachhaltige Weise in allen Lebensbereichen. Und, je verbundener ich mich fühle, desto geduldiger, liebevoller, klarer und zentrierter bin ich im Alltag mit meinem Kind.

Der Weg der Selbsterkenntnis mag nicht leicht sein, aber er lohnt sich so sehr.


Denise Yahrling ist Mutter eines kleinen Sohnes, Autorin mehrerer autobiografischer Romane und Life-Coach für Frauen, die sich endlich (wieder) in sich zuhause fühlen möchten. Durch eine personalisierte Coaching-Begleitung und ihre einfühlsame Art schafft sie Räume, in denen Frauen sich mit der Weisheit, die bereits in ihnen liegt, verbinden können.

Ihre Passion für persönliches Wachstum und das Schreiben lässt ihre Tätigkeit zu einer ganzheitlichen Reise werden, bei der Frauen lernen, ihre eigene Stimme wiederzufinden und ihr Leben bewusst zu gestalten.

Weitere Infos zu Denise und ihrer Coaching- Begleitung findest du hier:


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Jennifer Kittler

Dieser Artikel wurde fachkundig betreut und gestaltet von GründerMütter Redaktionsmitglied Jenny. Jenny ist zudem Yoga-Trainerin. Ihr Spruch, der sie schon lange begleitet: „Einfach mal machen, könnte ja gut werden!“.

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