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Das richtige Arbeitszeitmodell finden. Welches passt zu dir?

Selbst und ständig ist vermutlich der größte und stärkste Glaubenssatz, der uns Selbstständige und Unternehmerinnen täglich begleitet. Für die einen schon längst überwunden, für die anderen immer noch ein riesiges Problem. Klar, in den Gründungsjahren oder in den Endphasen von Projekten kann sich die Arbeitszeit schonmal summieren, dennoch sollte eine wirklich gesunde Work-Life-Balance im Fokus stehen. Doch wie erreichen wir das eigentlich? Finde dein Arbeitszeitmodell. Wir zeigen dir verschiedene.

Wichtigster Schritt ist zunächst, sich darüber bewusst zu werden, für welche Unternehmensbereiche du eigentlich wie viel Zeit täglich aufwendest. Oft liegt hier bereits die größte Hürde, denn wer hat schon Lust, jede Minute zu tracken?

Für den Anfang und um ein Gefühl für die Dimensionen zu bekommen, ist das aber immer sinnvoll. Dafür kannst du entweder spezielle Apps nutzen – wie in unsere Community oft empfohlen Clockify, Clockodo, Timely, Timeluar oder Toggl – oder du greifst auf die Zeiterfasssung vieler Buchhaltungssoftware-Systeme zurück. Im Notfall reicht auch eine einfache Excel-Liste, in der du genau dokumentierst, wie viel Zeit du beispielsweise täglich über einen Zeitraum von 4-6 Wochen für deine täglichen oder wöchentlichen Aufgaben benötigst. Buchhaltung, Email-Kommunikation, Angebote schreiben, Telefonate, Projektarbeit und was noch zu deinen Routinen gehört. 

Im Folgenden stellen wir dir verschiedene Arbeitszeitmodelle vor, dich sich auch wunderbare ergänzen und kombinieren lassen:

Tagesmodell – Routinen bleiben erhalten, Zeit wird nicht gespart

In diesem Modell arbeitest du alle anfallenden Aufgaben jeden Tag in Blöcken ab. Um zu wissen, wie viel Zeit du für jeden Block in etwa benötigst, ist die Zeiterfassung im Vorhinein so wichtig. Wenn du dein Modell zeitlich etwas straffen willst, planst du für jeden Block etwas weniger Zeit ein als du normalerweise benötigst. Manchmal sorgt alleine diese Kleinigkeit für konzentrierteres und effizienteres Arbeiten. Vorteil dieses Modells: du bleibst täglich in allen Aufgaben drin und verlierst keine Routinen. Nachteil: Du arbeitest möglicherweise nicht zielgerichtet und nicht zeitsparend.

Wochenmodell – feste Tage für bestimmte Aufgaben

Bei diesem Modell hältst du dir bestimmte Tage für bestimmte Tätigkeiten frei – so gut es eben möglich ist. Klar: Emails und Anrufe kannst du nicht eine Woche schieben, aber für bestimmte Themen lassen sich sicherlich einzelne Tage finden. Contenterstellung beispielsweise. Oder Buchhaltung. Projektplanung. Abstimmungs- und Meetingtage? Wer geschickt plant, profitiert von längeren Konzentrationsphasen, bei denen man einfach viel mehr schaffen kann, als wenn Themen und Projekte ständig wechseln. 

Projektarbeit – nur das und nichts anderes!

Für alle, die gerne am Stück arbeiten und mit ständig wechselnden Arbeitsblöcken schlecht zurecht kommen, könnte die projektbezogene Arbeit die richtige sein. Dabei wird ein Projekt wirklich am Stück über mehrere Tage bearbeitet. Auch Kundenkommunikation oder Buchhaltung fallen dann konsequent weg oder werden optimalerweise von jemand anderem aus deinem Team bearbeitet. Wichtig: du hast maximal Zeit und Ruhe, um in den Flow deines Projektes zu kommen und über mehrere Tage dran zu bleiben. Dieses Arbeitszeitmodell eignet sich nur, wenn der zeitliche Inhalt es wirklich hergibt. Nach einem Projekt könntest du beispielsweise ins Tagesmodell wechseln. 

Zyklusarbeit – ganz neu arbeiten mit uraltem Wissen

Zuletzt ein Arbeitszeitmodell, das sich nicht nach Wochentagen richtet, sondern ausschließlich nach deinem ganz persönlichen Rhythmus. Viele Frauen haben inzwischen schon einmal von zyklusorientierter Arbeit gehört und wissen, dass Konzentration, Kreativität oder Durchsetzungskraft nicht jeden Tag gleichbleibend sind. Grob gesagt sind der Herbst und der Winter des weiblichen Zyklus (Zyklustage 22-6) eher die Zeit für Rückzug.

Für monotonere Arbeiten, für Projektabschlüsse und -analysen, für Routineaufgaben und alle Dinge, die keine größeren kognitiven Mühen benötigen. Der Frühling und Sommer des weiblichen Zyklus (Zyklustag 7-21) sind hingegen ideal für die Projektplanung und Umsetzung. Viele Frauen verspüren in dieser Zeit eine extreme Leistungsbereitschaft, mehr Konzentration und Fokus, Umsetzungskraft und ein höheres Level an Kommunikationsfähigkeit. Wer die Möglichkeit hat, kann also auch danach seinen Arbeitsalltag gestalten. 

EAT THAT FROG – egal bei welchem Arbeitszeitmodell

Generell gilt: egal ob Jungunternehmerin oder alte Häsin: deine konkreten Arbeitszeiten solltest du wirklich genau kennen. Tust du das bis dato nicht, lohnt sich das genaue Tracking über mehrere Wochen, um einen Überblick über wichtige und vielleicht auch unwichtigere Aufgaben zu bekommen, die du besser delegieren solltest. Außerdem: mach am Anfang des Tages das, was den größten Impact auf dein Business hat. Das Angebot, das du schon so lange vor dir herschiebst. Das Live, mit dem du auf dein neues Angebot aufmerksam machen möchtest. Das Telefonat mit der Kundin, das dich im Projekt weiterbringt. EAT THAT FROG und du wirst sehen, wie viel erfolgreicher du dich am Ende des Tages fühlst.

BEENDE deine Arbeit ganz bewusst!

Kaum etwas empfinde ich als wichtiger, um den Switch zwischen Beruf und Privatleben gut zu schaffen – vor allem mental! Beende den Arbeitstag deshalb am besten ganz bewusst. Vielleicht sogar mit der Möglichkeit, zwischen Feierabend und Familienleben noch ein wenig Zeit für dich zu haben. Ein paar Atemübungen, eine kleine Reflexion oder ein 10-Minuten-Spaziergang können da wahre Wunder bewirken.

Probiere aus, kombiniere und finde dein Arbeitszeitmodell.


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