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Was, wenn alle merken, dass ich das alles gar nicht kann?

Selbstzweifel. Vom Gefühl, eine Hochstaplerin zu sein.

Sie trifft uns als Selbstständige und Mütter besonders oft: die Angst, zu versagen, nicht zu genügen, bald zu scheitern. Gepaart mit dem Gefühl der Unzulänglichkeit. Um dann aufzufliegen als eine, die doch eigentlich gar nichts richtig kann. Der Name: Imposter-Syndrom. Der Auftrag: dich selbst ständig zu unterschätzen. Die Lösung: in Sichtweite! Vier Tipps für die Selbstzweiflerinnen unter uns.

Du kennst dieses grummelig-leere Gefühl im Magen, das eine Interview-Anfrage bei dir auslöst. Den kalten Schweiß auf dem Weg zu einem Vortrag. Das Herzrasen, das dir der Anruf eines herausfordernden Kunden beschert. „Wie kommen die grade auf mich – ich bin doch gar keine Expertin!“, „Ich überschätze mich maßlos!“, „Gleich wird der Kunde mich durchschauen!“… die meisten von uns kennen solche wirren Gedanken. Immer dann, wenn das eigene Know-how auf die Probe gestellt werden könnte oder es im Business mal stressiger zugeht als sonst. Wir zweifeln, wir hadern, wir fühlen uns unzulänglich – wir haben vielleicht das Imposter-Syndrom.

Das Imposter-Syndrom: von der Angst, überschätzt zu werden

Das Imposter-Syndrom, zu deutsch Hochstapler-Syndrom, wurde erstmals Ende der 70er Jahre in einer Studie („The Imposter Phenomenon in high achieving women“) von Pauline Rose Clance und Suzanne Ament Imes beschrieben. Die zwei Forscherinnen beobachteten damals, dass insbesondere sehr erfolgreiche Frauen glaubten, sie seien nicht besonders intelligent und andere würden ihre Leistungen überschätzen. Verbunden mit der Angst, irgendwann „aufzufliegen“ als Schwindlerin oder eben: als Hochstaplerin. Eine riesige Angst, die auch viele von uns Selbstständigen täglich begleitet.

Aber nicht nur die! Das Imposter-Syndrom kennen bis zu 70 Prozent aller Menschen – zumindest zeitweise. Und nicht nur Frauen sind betroffen. Neue Studien ergeben, dass Männer und Frauen gleichsam unter dem Syndrom leiden, Männer aber einfach anders damit umgehen. Denn während Frauen zwar ängstlicher vor negativem Feedback sind, sich dadurch aber auch anspornen lassen, reagieren Männer eher mit Resignation. Doch was hilft konkret, wenn man in Selbstzweifeln gefangen ist?

1. Lern von anderen!
Albert Einstein – ein Hochstapler?

Es hilft, sich zu vergegenwärtigen, dass sogar die erfolgreichsten, intelligentesten, berühmtesten Menschen oftmals vom quälenden Gedanken der Unzulänglichkeit heimgesucht werden. Selbst Albert Einstein soll es trotz seiner überbordenden Genialität so gegangen sein. Je mehr du dich mit anderen über deine Sorgen und Ängste austauschst, umso mehr wirst du feststellen: anderen geht es wie dir. Das beruhigt, baut auf, nimmt Druck. Und sorgt vielleicht für die Erkenntnis, dass davon ja nun nicht alle tatsächlich Hochstapler*innen sein können, oder?

2. Mach dir klar, dass du gut bist!
Positive Affirmationen

Außerdem hilft es, mit positiven Affirmationen zu arbeiten und sich immer wieder selbst zu sagen, dass du gut bist, wie du bist, dass du genügst, dass du einen fantastischen Job machst. Denn das Schöne: unser Gehirn ist nicht in der Lage zu unterscheiden, ob es stimmt oder nicht, oder ob du diese Affirmation selbst glaubst – oder eben nicht. Es schüttet stattdessen einfach die Hormone aus, die für unser Wohlbefinden zuständig sind – und das reicht doch für den Anfang, oder? Denn auch das Gegenteil kann eintreten: wer immer wieder grübelt, dreht sich noch tiefer in die Spirale aus Selbstzweifeln und Ängsten hinein. Ein Teufelskreis!

Tipp: Mache dir selber drei Komplimente nach dem Aufstehen im Badezimmer vorm Spiegel.

3. Bedanke dich, statt dich klein zu machen.
Komplimente annehmen

Wahre Wunder bewirken übrigens auch Komplimente von anderen. Deine Challenge: nimm sie an und mach dich nicht klein. Wirst du für etwas gelobt, dann bedanke dich, anstatt deine Arbeit klein zu reden oder das Kompliment nicht ernst zu nehmen. Je mehr du übst, desto selbstbewusster kommt dieser Dank auch bei dir selber an.

4. Schreib’s auf – werd’s los!
Tagebuch führen

Mein All-time-favourite für alle Lebenslagen, aber auch für den speziellen Fall des Imposter-Syndroms: Tagebuch führen! Schreibe darin alle kleinen und großen Erfolge kurz auf, notiere auch Komplimente, positives Feedback oder andere Erfolgserlebnisse. Du kannst auch schöne Emails ausdrucken, liebe Postkarten aufbewahren und in dein Tagebuch einkleben. Gerade dann, wenn deine innere Kritikerin wieder laut wird, kannst du auf die Inhalte deines Tagebuches zurückgreifen und dich rückversichern, dass Zweifel gar nicht sein müssen.

“Es wird Zeit, dass wir das Problem nicht darin sehen, dass Frauen nicht an sich selbst glauben, sondern darin, dass wir in einer Welt leben, die sich weigert, an Frauen zu glauben.“

(Yomi Adegoke)


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