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Gründungsfinanzierung: 5 Möglichkeiten, deine Idee zu finanzieren

Du hast eine großartige Geschäftsidee, träumst davon, diese zur Realität zu machen. Dieses Szenario kennen viele (angehende) Gründer*innen. Doch Realität ist auch, dass viele der Ideen Startkapital erfordern. Du weißt nicht, wie du deine Idee finanzieren sollst? Damit es nicht beim Wunschdenken bleibt und du das Kapital für die Umsetzung deiner Idee erhältst, gibt es einige Möglichkeiten, die dich in der Finanzierung deiner Idee unterstützen können.

1. Venture Capital

Venture Capital (VC) zählt zu einer Unterform vom Private Equity, also privates Beteiligungskapital. In Form von Venture Capital Fonds beteiligen sich Gesellschafter*innen an junge Unternehmen aus einer oder mehreren Branchen. Damit werden sie zum*zur Miteigentümer*in an deinem Start-up, in der Regel streben sie jedoch keine Mehrheitsbeteiligung an. Neben ihrem Kapital bringen die Investoren und Investorinnen auch fundierte Branchen- und Managementkenntnisse mit. 

Venture Capitalists investieren vorwiegend in innovative, vielversprechende Ideen. Hier steht nicht Sicherheit, sondern Innovation und Potenzial im Vordergrund. In der Regel befinden sich die Start-ups in ihrer Vorgründungs-, Gründungs-, oder in der ersten Wachstumsphase. Auch die Gründungsperson oder das Team spielen eine große Rolle, denn Venture Capitalists investieren nicht nur in die Idee, sondern auch in die Menschen dahinter. Die Mindestbeteiligung der VC Fonds liegt meist zwischen 100.000 und 250.000 Euro. 

Alternativen zu VC-Geber*innen sind Inkubatoren und Accelerators. Diese Einrichtungen unterstützen Start-ups teilweise bei der Finanzierung, mit Coaching durch Mentor*innen, Büroräumen, einem Netzwerk und/oder Wissen von bereits erfolgreichen Unternehmer*innen. 

So überzeugst du Venture Capital Investoren

Zuerst gilt: Recherche, Recherche, Recherche! Du solltest unbedingt darauf achten, dass dein Vorhaben und deine Branche zu deiner gewählten Beteiligungsgesellschaft passt. Der Bundesverband Deutscher Kapitalbeteiligungsgeschellschaften (BVK) besteht aus rund 300 Mitgliedern, ca. 200 sind Beteiligungsgesellschaften.

Recherchiere die Erfahrungen, sowie die bereits getätigten Investitionen der Venture Capitalists und spreche gezielt jene an, die Erfahrungen in deiner Branche mitbringen. Hast du die richtige Gesellschaft oder die richtigen Investoren und Investorinnen gefunden, geht es darum, sie von deiner Idee zu überzeugen. Erstelle dafür einen Elevator Pitch oder ein aussagekräftiges Pitch Deck, sowie einen professionellen Businessplan mit Fokus auf das Executive Summary und den Finanzplan. 

2. Gründer*innen-Darlehen

Mit Gründer*innen-Krediten leihen dir Banken oder andere Institutionen Geld für deine Gründung. In Deutschland vergibt beispielsweise die KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau) Gründer*innen-Kredite und übernimmt zudem ein Großteil deiner Haftung. Um einen KfW-Kredit zu erhalten, helfen dir öffentliche Banken. Diese beantragen das Darlehen bei der größten nationalen Förderstelle für dich, auch wenn du nur einen kleinen Betrag für eine nebenberufliche Selbstständigkeit benötigst. 

Natürlich kannst du auch bei den Banken direkt einen Kredit beantragen. Sogenannte “Genossenschaftsbanken” wie Volksbanken und Sparkassen stehen im Auftrag, die regionale Wirtschaft zu unterstützen, sodass sie sich meist recht offen gegenüber Existenzgründungen zeigen. Recherchiere aber auch private Banken (z.B. Commerzbank, Postbank, etc.), um dir mehrere Angebote einzuholen und deine Chancen auf ein Darlehen zu erhöhen. So kannst du Konditionen vergleichen und deine Verhandlungsposition stärken. 

Sogar das Arbeitsamt vergibt bei Dienstleistungsideen einen Gründungszuschuss in Höhe von 300 Euro, wenn du aus der Arbeitslosigkeit heraus gründen möchtest. Hierbei handelt es sich nicht um einen Kredit, sondern um einen Zuschuss für sechs Monate. Informiere dich hierfür bei deinem*deiner Betreuer*in und kläre deine Voraussetzungen ab.

So überzeugst du institutionelle Kreditgeber

Ein fundierter Businessplan ist das, was jede Bank zunächst begutachtet. Stecke hier besonders viel Arbeit rein und belege deine Argumente mit Zahlen und Fakten. Auch der Finanzplan sollte sorgfältig erstellt werden, in dem du die Kosten deiner Gründung genau auflistest. Bereite außerdem das Gespräch mit deiner Bank gut vor. Was sind deine Argumente? Was könnten kritische Fragen sein? Wo liegen eventuell Schwachpunkte? Setze nicht nur auf eine Bank, sondern vereinbare Termine bei mehreren. Eine gute Vorbereitung und das Einreichen aller gewünschten Auskünfte ist bei institutionellen Kreditgebern das A und O. 

3. Gründer:innen-Stipendien

Sollte es mit einem Darlehen nicht klappen oder du einfach nur auf der Suche nach der Deckung deines Lebensunterhalts bist, um dich in Ruhe auf deine Gründung zu konzentrieren, können Gründer*innen-Stipendien die richtige Wahl sein. Sie sind eine Form von Startkapital, sodass du eine passende langfristige Finanzierung auf die Beine stellen kannst und erfordern ebenfalls eine gute Vorbereitung.

Im Förderfinder der Gründerplattform findest du viele Förderprogramme, die dich darin unterstützen, mit deiner Idee zu gründen. Da sich die Förderprogramme je nach Bundesland in seinen Anforderungen und Leistungen stark unterscheiden, solltest du dich vorher gut informieren. Die Förderungen betragen in der Regel rund 1000 Euro pro Gründer*in oder mehr im Monat. Auch Sachausgaben oder Coachings werden zum Teil übernommen. 

So überzeugst du Stipendien-Geber*innen

Auch bei Stipendien wird auf den Innovationsgrad deiner Idee geachtet. Prüfe vorher genau, ob du die Anforderungen erfüllst, damit sich der recht hohe Aufwand für eine Bewerbung lohnt. Zudem kann der Erhalt solcher Stipendien an Bedingungen geknüpft sein, wie zum Beispiel, dass du in keinem Beschäftigungsverhältnis stehst. Auch die Bewilligungsquote eines Stipendiums zu kennen, kann eine gute Idee sein, sodass du weißt, wie hoch deine Chancen stehen. Lies also unbedingt vorher das Kleingedruckte! 

4. Crowdfunding

Eine weitere Finanzierungsmöglichkeit für deine Idee ist Crowdfunding, also eine Art “Schwarmfinanzierung” an der viele Menschen beteiligt sind. In der Regel werden Crowdfunding-Projekte online organisiert und es gibt eine bereits von dir definierte Zielsumme. Falls diese Summe nicht erreicht wird, erhalten Unterstützer*innen in der Regel ihr Geld zurück. Klassisches Crowdfunding besteht darin, dass Geldgeber*innen ein Dankeschön in nicht-monetärer Form erhalten. Hierbei handelt es sich um oft um Sach- oder Dienstleistungen, wie z.B. ein Exemplar des fertigen Produkts oder auch Coaching- oder Beratung-Sessions.

Beim Crowdinvesting erhalten die Geldgeber*innen Anteile am Projekt, während beim Crowdlending lediglich Geld an dich verliehen wird. Spenden-Crowdfunding beruht auf reine Spenden ohne Gegenleistung. Plattformen, mit denen du Crowdfunding betreiben kannst, sind z.B. Startnext, Kickstarter, Indiegogo, Steady oder 99 Funken.

So überzeugst du Crowdfunding-Geldgeber*innen 

Marketing ist der Erfolgsfaktor Nummer eins in Sachen Crowdfunding. Um die Sichtbarkeit deiner Crowdfunding-Kampagne zu steigern, kann es sinnvoll sein, dich mehreren Marketing-Kanälen zu bedienen, wie z.B. Social-Media-Kanäle, klassische PR (Zeitung, Radio, TV) oder auch Networking, um Menschen direkt anzusprechen. Je mehr Menschen von deiner Idee erfahren, desto besser ist es! 

5. Kredite durch Familie und Freunde

Familie und Freunde werden als gern genutzte Finanzierungsform von Gründer*innen eingesetzt. Die Entscheidungsdauer ist meist kurz, die Konditionen günstig und das Wohlwollen groß. Damit die Freundschaft bei Geld nicht aufhört, solltest du darauf achten, so transparent wie möglich mit Erwartungen, Risiken, dem Verwendungszweck des Geldes und der Rückzahlung zu sein.

Privat geliehenes Geld kannst du zum Beispiel durch einen Kreditvertrag oder Beteiligungsvertrag festhalten oder die Abmachung anderweitig schriftlich (!) festgehalten werden. Ein privater Kredit von Freunden und Familie kommt infrage, wenn du eine überschaubare Summe (meistens zwischen 5.000 und 10.000 Euro) benötigst, auf die die Kreditgeber*innen im schlimmsten Fall auch verzichten könnten. Bedenke auch, dass die Menschen in deinem Umkreis meistens keine Experten oder Expertinnen auf deinem Gebiet sind und dir lediglich mit finanziellen Ressourcen und weniger mit Know-How zur Seite stehen. Ein frischer Blick von Nicht-Experten und -Expertinnen kann manchmal aber auch sehr hilfreich sein. 

So überzeugst du Freunde und Familie 

Wenn es um einen Kredit durch Familie und Freunde geht, hast du in der Regel bereits einen Vertrauensvorschuss und musst sie nicht auf Biegen und Brechen überzeugen. Sie vertrauen dir und möchten, dass du erfolgreich bist. Dennoch kann es unangenehm sein, nach Geld zu fragen. Überlege dir vorher also gut, was du sagen möchtest, wie viel Geld du brauchst und wofür du es brauchst, um Klarheit zu schaffen. 

Mache ihnen auch deutlich, dass ihr Vorhaben auch mit Risiken verbunden sein kann. Erarbeite zum Beispiel einen Businessplan, in dem du deine Idee schilderst und Risiken darstellst. Beachte, dass deine Freunde und Familie solche Entscheidungen nicht jeden Tag treffen und informiere sie genauso gut, wenn sie dir das Geld schenken möchten. So bleiben sie involviert, motivieren dich in schwierigen Zeiten und werden stolz auf dich sein, egal was passiert. 

Gründungsfinanzierung – finden den passenden Weg für dich und deine Idee

Die Möglichkeiten für eine Finanzierung deiner Geschäftsidee vor der Gründung, während der Markteinführung oder auch innerhalb der ersten fünf Jahre zur Stabilisierung deines Geschäfts sind zahlreich. Während manche Ideen von dir erfordern, all-in zu gehen und nach einer Finanzierung zu fragen, musst du für andere Ideen nicht gleich deinen Job kündigen oder eine Finanzierung anfragen. Betrachte deinen Haupt-, Teilzeit- oder Nebenjob (oder sogar deine Elternzeit) als “Business Angel” und baue deine Idee nebenberuflich auf. Das dauert vielleicht ein bisschen länger, kann aber ebenso erfüllend sein.

Finde den Weg, der sich für dich und deine Idee stimmig anfühlt, denn wie heißt es so schön: Viele Wege führen nach Rom.

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