You are currently viewing Wenn „einfach machen“ nur so einfach wäre!

Wenn „einfach machen“ nur so einfach wäre!

Wie du deinen Perfektionismus in die Schranken weist und das Beginnen neu erlernst.

Es klingt so einfach und ist doch so schwer: das Anfangen! Und schlimmer noch: je länger wir über das Anfangen nachdenken, desto größer erscheinen die Hürden, die Zweifel, die Sorgen. Unser größter Feind ist dabei meist der Perfektionismus, an dessen Unerreichbarkeit schon viele Unternehmerinnen gescheitert sind. Aber gibt es den überhaupt? Und wenn ja: ist er erstrebenswert? Vier Tipps zum „einfach machen“.

Du hast eine Idee. Einfach machen? Fehlanzeige!

Deine Idee ist da. Sie schwirrt dir jeden Tag im Kopf umher. Es ist vielleicht sogar eine richtig gute Idee. Und ja, am Anfang glaubst du auch selbst noch, dass es eine richtig gute Idee ist. Tja, bis zu dem Zeitpunkt, an dem sich die ersten Fragen in deinen Kopf schleusen.

„Ist die Idee wirklich so gut?“

„Die hatte doch bestimmt schonmal jemand!“

„Was, wenn ich auf Kritik stoße?“

„Bin ich wirklich gut genug dafür?“

„Was, wenn ich scheitere?“

Kurzum: es gibt tausend Gründe, die uns vom Anfangen und „einfach“ machen abhalten. Manchmal sind Zweifel wertvolle Wegweiser, meist sind sie aber nur Ausdruck unseres größten Endgegners im Business: dem Perfektionismus.

Vielleicht ist es mit der neuen Geschäftsidee so, wie mit dem Sport. Ich weiß, verdammt nochmal, wie gut er mir tut und wie unbesiegbar ich mich danach fühle und trotzdem sitze ich mutlos auf der Couch und mache? Genau: nichts! Pustekuchen – einfach machen! Dabei wird es doch immer so leicht, wenn ich erstmal angefangen habe. Aber dann kommen die zweifelnden Fragen um die Ecke:

„Was bringen schon 30 Minuten Cardio? Du müsstest viel mehr machen, um sportlich zu bleiben!“

„Zweimal die Woche Joggen ist viel zu wenig! Mach mehr!“

„Wenn du wirklich sportlich sein willst, müsstest du auch an deiner Ernährung arbeiten!“

Hallo Perfektionismus! Hallo Erschöpfungs-Syndrom!

Denn klar ist doch: wir können nie in allem die Besten sein. Und – good news: das müssen wir auch gar nicht! Für unser nach Perfektion strebendes Gehirn sind solche Weisheiten aber schwer verständlich. Denn nicht perfekt sein zu wollen, bedeutet im Umkehrschluss auch, die Kontrolle ein Stück weit abzulegen, nicht genau zu wissen, was passiert, mit einer Portion Unsicherheit zu leben. Tja, im Anfangen liegt bei uns Unternehmerinnen wohl die größte Hürde. Denn wer weiß eigentlich, was danach passiert?

Autsch! Autsch deshalb, weil wir ständig anfangen müssen! Wie schaffe ich es also, „einfach zu machen“ statt monatelang in Zweifeln und Sorgen festzustecken? Beim Sport kann es bei mir schon reichen, wenn ich mir morgens statt der Businesskleidung meine Sportsachen anziehe. Die Hürde, den Sport in den Alltag zu integrieren, wird dadurch niedriger. Schließlich habe ich ja irgendwie schon angefangen, oder?

Das lässt sich auch aufs Business übertragen:

Tipp 1: Schreibe dir die absolute Katastrophe auf

Als Texterin kann ich dir nur raten: lass deine Zweifel und Sorgen raus und schreibe auf, was dich bedrückt. Heißt im Klartext: formuliere genau, was die allerschlimmste Folge deiner Entscheidung sein könnte und frag dich dann: ist diese Katastrophe wirklich so schlimm oder wäre sie verkraftbar? Kleine Hilfe zur Entscheidungsfindung: wenn es dich nicht umbringen kann: mach´s!

Tipp 2: Bewusst machen, dass es immer perfekter geht. Doch wann ist gut genug!?!

Zwei gute Nachrichten für dein Gehirn: Erstens: Perfektion gibt es nicht, denn jeder definiert sie anders. Wo sie allerdings sehr hartnäckig existiert: in deinem Kopf! Perfektion ist also vor allem der überhöhte Anspruch an dich selbst. Und zweitens: Perfektionismus hat kein Ende. Es geht immer noch besser, höher, schneller, weiter. Diese unendliche Ausbaubarkeit des Perfektionismus nährt ihn umso mehr. Wer sich das bewusst macht, kann leichter damit umgehen und lernt, auch bei Zwischenschritten Zufriedenheit zu spüren.

Tipp 3: Bestimme einen Start- und Endpunkt

Wer perfektionistisch ist, sucht oft nach Sicherheit und hat dementsprechend Schwierigkeiten, neue, also unsichere, Wege zu beschreiten. Da es Sicherheit aber bei neuen Dingen selten gibt, kann zumindest ein festgelegter Rahmen helfen, sich sicherer und beschützter zu fühlen. Lege also einen Startpunkt fest, an dem du mit deinem neuen Vorhaben beginnen möchtest und lege gleich auch fest, wann du es beendest und in welchem Falle du das tatsächlich tun würdest. Nur zur Sicherheit! (Good to know: der Endpunkt ist meist nur hypothetisch, denn wenn wir einmal angefangen haben, wollen wir meist nicht aufhören.)

Tipp 4: Feier und schätze deine Erfolge

Du hast ewig auf etwas hingearbeitet und hast es endlich erreicht? Herzlichen Glückwunsch! Freust du dich? Freust du dich lange? Bist du stolz auf dich? Ruhst du dich wenigstens einen kurzen Moment auf deinem Erfolg aus? Falls ja: herzlichen Glückwunsch! Falls nein – solltest du das dringend ändern, denn das Besinnen auf einen Erfolg ist unglaublich wichtig, um Erlebtes zu resümieren und ganz ohne neue große Ziele kurz innezuhalten.

Das Schöne: aus dem Besinnen und innehalten lässt sich wunderbar Kraft für Neues schöpfen. Und Neues, das willst du doch – spätestens nach dem Lesen dieses Blogs – beginnen, oder?


Du möchtest Impulse bekommen und dich mit Gleichgesinnten austauschen?

Komme in unsere GründerMütter Facebookgruppe oder melde dich für unseren Newsletter an.

Dir gefällt der Beitrag? Wir freuen uns, wenn du ihn teilst:

Schreibe einen Kommentar